Flugfeld mit Guide

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Ja, diese Fotos stammen tatsächlich aus dem Berliner November. Dieser Herbst ist gnädig.
Ohnehin kann man kaum genug Zeit auf dem Tempelhofer Flugfeld verbringen. Es muss aber gar nicht das Drachenlaufen oder Kitelandboarding sein, mit dem sich die Berliner Hipster in diesen Tagen die Zeit vertreiben. Wer es lieber intellektuell mag, kann an einer der Parkführungen teilnehmen, die von der Initiative Tempelhofer Freiheit angeboten werden.

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Denn, und das lässt sich auch aus Anwohnersicht unterstreichen, es gibt wohl kaum einen Ort in Berlin, der auf derart drastische Weise die Berliner Geschichte des 20. Jahrhunderts in sich vereint wie der ehemalige Flughafen Tempelhof und das dazugehörige Flugfeld.
In der Führung geht es um die Gründung des Flughafens in den 20er Jahren, vor allem aber die Pervertierung, die er im “Dritten Reich” erfuhr. Viel zu wenige wissen um das KZ Columbia, das die Nazis hier einrichteten, ebenso wie von den Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die ab 1940 für die Wartungsarbeiten an den Sturzkampfbombern versklavt wurden und ihre Unterkünfte auf dem Flugfeld hatten.

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Der bekanntere Teil der Tempelhof-Geschichte berührt die Berlin-Blockade. Die Luftbrücke ist ein Thema der Führung, es werden aber auch Relikte des ganz alltäglichen Flughafenbetriebs gezeigt, der erst 2008 eingestellt wurde.

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Die Touren dauern 90 Minuten. Bleibt also genug Zeit, um danach noch einer flugfeldtypischen Beschäftigung nachzugehen: Picknick, Spiel oder Sport.
Übrigens: Eine tolle Besonderheit der Parkführungen besteht in der Flexibilität der Guides. Es sind auch Führungen mit individuell gewählten Schwerpunkten (Geschichte, Natur, Initiative Tempelhofer Freiheit) möglich.

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Mehr Informationen: Direkt bei der Tempelhofer Freiheit, die die Führungen anbietet.

Kostenpunkt: 12/8 Euro.

Was noch? Relaxen auf dem Flugfeldwiesen!

Essen und Trinken: Wie wäre es mit einem leckeren Eis im Schillerkiez? Die beste Pizza in Neukölln gibt es bei Antonia Vigneri.

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